Statement zum Rücktritt von Bischof Bode
Gestern veröffentlichte Bischof Bode seinen Rücktritt (Hier gehts zum Video). Nach 28 Jahren als Bischof von Osnabrück tritt Bode aufgrund von gesundheitlichen Gründen und Eingeständnis seiner Fehler von seinem Amt zurück.
Bode spricht offen seine Fehlentscheidungen in Bezug auf Fälle sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück an. So stehen etwa die Vorwürfe im Raum, dass Bode zum Beispiel Missbrauchsfälle klein geredet oder beschuldigte Kleriker weiterhin in Leitungspositionen eingesetzt hat.
Wir tolerieren das Verhalten nicht und können die getroffenen Entscheidungen von Bode nicht nachvollziehen. Wir stellen uns immer auf die Seite der Betroffenen und sorgen, so gut es geht, dafür, dass unser Verband ein vertrauensvolles Umfeld ist.
Die Einsicht eines Bischofs, sich seine Fehler einzugestehen und Konsequenzen daraus zu ziehen, ist in der katholischen Kirche nicht selbstverständlich. Aus unserer Sicht hat Bischof Bode eine richtige Entscheidung getroffen, die hoffentlich das Vertrauen in die Kirche stärkt und auch anderen Bischöfen als Beispiel dienen kann.
Nichtsdestotrotz wollen wir Bischof Bode auch danken. In seiner Amtszeit galt er als einer der fortschrittlicheren Bischöfe, die die Zeichen der Zeit sehen und darauf reagieren. So wirkte Bode als Präsidiumsmitglied des Synodalen Weges an den Reformen der katholischen Kirche mit und hat die Beschlüsse des Synodalen Weges umgehend im Bistum umgesetzt, wie etwa die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare oder die Taufe durch Nichtkleriker.
Auch in Bezug auf die Mitarbeiterführung erwies sich Bode als offener Bischof. So wurden Hierarchien klein gehalten und auch die Meinung der Angestellten lag ihm am Herzen.
Wir hoffen, dass durch die Neubesetzung des Amtes weiterhin die Umsetzung der Beschlüsse der Synodalversammlung vorangetrieben werden und auch zukünftig eine konstruktive Diskussionskultur im Bistum Osnabrück herrscht.
Wir wünschen Bischof Bode für seinen weiteren Lebensweg Gesundheit und Gottes Segen!